Liebscher & Bracht für ReiterInnen
Warum ReiterInnen von den Liebscher & Bracht Übungen so profitieren
In unserem Alltag nehmen wir sehr oft über längere Zeit Haltungen ein, die unsere Muskeln verkürzen und uns in eine Schiefe bringen, die wir sehr schnell als unser „normales Gerade“ ansehen.
Wir sitzen zu viel und zu lange ohne uns zwischendurch zu bewegen, rotieren die Hüfte nach außen, stehen in bestimmten Haltungen, sind vorne übergebeugt, rotieren oder ziehen die Schultern nach vorne und ähnliches. Unsere Muskeln verkürzen zusehens und wir „verspannen“ uns. Sprich unser Körper versucht permanent unsere Fehlhaltung durch Gegenspannung zu korrigieren und uns zu stabilisieren. Wir machen kaum noch Ausgleichsbewegungen, dehnen uns selten und verlieren so Zug um Zug unsere natürlichen Bewegungswinkel.

Alles hat mit Haltung zu tun!
Aber was ist die richtige Haltung?
Wenn wir uns ansehen, wofür unser Körper gemacht ist, was alles möglich war in unserer Kindheit. Wieviel Platz wir in unseren Gelenken hatten und wie weit wir uns strecken konnten. Wir konnten unsere Zehen zur Stirn nehmen, uns ganz leicht am Boden herumrollen, uns hinhocken oder ganz nach oben strecken. Was ist im Erwachsenenalter noch möglich? Was ist nach 50 Jahren noch möglich?
Beim Reiten übertragen wir unbewußt unsere Fehlhaltungen, Verspannungen und Schiefen mit all ihren Disbalancen auf unsere Pferde. Umgekehrt haben auch unsere Pferde eine bessere und eine schlechtere Seite, die sie ohne gezieltes Ausgleichstraining kultivieren. Beim Reiten beeinflussen wir uns gegenseitig. Unsere Pferde trainieren uns im Gegenzug auch ihre „Schiefen“ ein. So verstärken oder kompensieren wir gegenseitig unsere Stärken und Schwächen.
Auf die Dehnung kommt es an?
Nicht ausschließlich!
Zu stark gedehnten Muskeln und Sehnen fehlt die Stabilität. Wir benötigen beides Dehnung wie auch Kräftigung. Als ReiterInnen brauchen wir einen geschmeidigen, kräftigen Körper. Krafttraining alleine macht den Körper steif und verkürzt die Muskeln noch mehr.
Deshalb schwöre ich selbst auf die Übungen von Liebscher & Bracht. Innerhalb einer Übungssequenz gibt es immer einen Wechsel zwischen Dehnung und Gegenspannung. Das hilft unsere Muskeln lange, flexibel aber auch kräftig zu machen.
Der wichtigste Muskel für ReiterInnen
Der Iliopsoas-Muskelkomplex besteht aus drei Muskeln, nämlich dem
- Iliacus
- dem Psoas major
- dem Psoas minor
Er verbindet den Oberschenkel, die Hüfte und die Lendenwirbelsäule. Dieser Muskelkomplex ist der stärkste Hüftbeuger und hilft bei der Außenrotation des Oberschenkelknochens und spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Hüftgelenks und der Körpermitte.
Der Musculus Iliopsoas ist wichtig für eine korrekte Haltung der Lendenwirbelsäule im Stehen oder Sitzen sowie beim Gehen, Laufen und natürlich beim Reiten.

Gleichzeitig ist er der häufigste Auslöser für Rückenprobleme. Wenn er verkürzt ist, zieht er uns in ein Hohlkreuz (Lordose) und behindert uns auch dabei unsere Beine aus dem Oberschenkel nach hinten zu nehmen, lang zu machen und korrekt zu positionieren.